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Zukunftsvisionen auf dem Berliner Dom

Projektionskünstler*innen präsentierten Ihre Gedanken

Wie interpretierten Künstler*innen das Festivalmotto „Creating Tomorrow“? Was sind deren Gedanken an die Zukunft? Welche Wünsche sitzen in den Köpfen und Herzen? Mit diesen Fragen bat Birgit Zander – Direktorin und künstlerische Leiterin des Festivals – international bekannte und festivalerprobte Projektionsbild-Künstler*innen um eine Interpretation des Themas. Entstanden sind acht sehr ausdrucksstarke Projektionen, die an allen Festivaltagen auf der Fassade des Berliner Dom zu sehen waren.

Daniel Margraf ist beim Festivalteam und natürlich auch den Zuschauer*innen sehr gefragt, seit vielen Jahren kreiert er farbenprächtige Projektionen auf den Berliner Gebäuden. In seinen Arbeiten spielen Technik und Gefühl zusammen. Atmosphäre wird mit Gespür und Feingefühl gestaltet. Ihn fasziniert das ruhige, analoge Licht, das er mit akribischer Präzision passgenau auf die jeweiligen Gebäude lenkt. Seine Standbilder fordern das Auge und sind doch ein Gegenpol zur schnelllebigen Zeit und hektischen Videobildern.

Auch die Künstler*innen von MP Studio aus Bulgarien sind alte Bekannte beim Festival. „We make ideas play!“ sagen sie von sich selbst und meinen damit, dass sie neben ihren technischen Fähigkeiten auch wunderbare Geschichtenerzähler, Erfinder und Strategen sind. Und diese Begabungen sind unerlässlich, wenn solche emotionalen, auffälligen und großformatigen Werke entstehen. Ihre Projektion auf dem Brandenburger Tor im vergangenen Jahr zeigte neben dem Berliner Bären auch den Gruß „From Berlin with love“ – ein Motiv, das besonders gern in den sozialen Medien geteilt wurde.

Der französische Maler Thierry Noir ist den Berlinern bekannt als der, der 1991 seine bunten Köpfe mit den hervorstehenden Nasen, riesengroßen Lippen und Kulleraugen auf die Berliner Mauer malte. Die Kunst ist heute noch an der East Side Galery zu bewundern. Auch beim Festival war er mehrfach dabei, seine bunten Köpfe waren beispielsweise auf dem Brandenburger Tor zu sehen.

Langjährige Festivalgänger erinnern sicher noch die wundervollen Inszenierungen historischer Kirchenfenstern auf der Nikolaikirche. Oder den mosaikartig verflochtenen Garten auf dem Hotel de Rome. Beide sind aus dem Atelier der Engländer Ross Ashton und Karen Monid. Die Kunstschaffenden spezialisieren sich bereits seit 1992 auf großflächige Projektionen.

Markenzeichen des Chilenen Otto Schade sind die verflochtenen Farbbänder, die er zu Figuren mit oft ironischen Aussagen gestaltet. Erinnernswert ist beispielsweise sein farbenfroher, überlebensgroßer und sprungbereiter Tiger auf dem „P5“ am Potsdamer Platz.

Der in Berlin lebende Archan Nair ist spezialisiert auf Mixed Media, Illustration und digitale Kunst. Seine künstlerischen Fähigkeiten hat er sich selber beigebracht. Mysterien der Existenz und der Fakt, dass jede Handlung eine universale Kettenreaktion auslöst, beeinflussen seine Werke. Für das Festival of Lights inszenierte er die Humboldt Universität mit einer fantasievollen, sehr farbenprächtigen Projektion.

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